Wie erklärt man einem Nicht-Nerd am besten diesen Film? Stellt euch einfach vor es gäbe eine Welt in der „Menschen“ tagtäglich das Gleiche tun. Aufstehen, das Gleiche anziehen, auf die Arbeit gehen, sich von Bankräubern überfallen lassen, sich auf den Boden legen, warten bis alles vorbei ist. Immer und immer wieder.

Es sei denn, es passiert etwas, was einen sog. NPC dazu bringt sich anders zu verhalten als er soll. Chaos ist vorprogrammiert. Genau das passiert bei Free Guy und zwar mit sehr sehr sehr viel Nerd-Humor. Also genau mein Ding.

Trailer zu Free Guy mit Ryan Reynolds

Kaum sind die ersten paar Minuten des Films am laufen fühlt man sich in eine moderne Nerdfassung von dem Filmklassiker Truman Show. Ein NPC denkt es sei das richtige und echte Leben bis es zu einem Ereignis kommt was das Leben auf den Kopf stellt.

Ich möchte nicht zu viel spoilern, darum halte ich mich mit Infos aus dem Film etwas zurück und gebe nur meine grobe Meinung dazu ab. 

Als Nerd oder auch als Film- / Computer- / Konsolenbegeisterter Mensch sollte man sich den Film auf jeden Fall anschauen. Oder gleich mehrmals. Es gibt so viele Eastereggs die man bei einem Durchlauf einfach nicht erkennen kann. So viel sei verraten, man lacht Tränen wenn man sie sieht und weiß um was es sich handelt.

Die Story ist recht simple gehalten, aber auch irgendwie gut. Ein NPC entdeckt dass er mehr als ein NPC ist, entwickelt sich als künstliche Intelligenz weiter und denkt es sei „real“. Das fällt irgendwann den Entwicklern des Spiels auf und sie versuchen den sog. Free Guy daran zu hindern sich weiter zu entwickeln. Sie wollen ihn sogar komplett ausschalten.

Doch sie haben die Rechnung ohne einige Mitarbeiter der Firma gemacht, welche glauben, dass ihr ursprünglicher Code im Spiel genutzt wurde ohne dafür Lizenz-Gebühren zu zahlen. Daraus entwickelt sich ein humorvolles Zusammenspiel aus echten Personen und einem NPC. Die dann zusammen nach en Code-Schnipseln im Spiel suchen. 

Das Abenteuer welches sie dadurch erleben ist einfach pure Unterhaltung. Große Tiefpunkte hatte ich keine, es gab Tiefpunkte, aber die waren meist nur wenige Sekunden bevor meine Lachmuskeln wieder auf über 100% laufen mussten.

Das Ende war für meinen Geschmack etwas flach, da hätte man etwas mehr draus machen können. Hier wurde aus meiner Sicht etwas Potential verschenkt. 

Warum der Film im Marktheidenfelder Kino nicht gezeigt wird ist mir ein Rätsel. Wir mussten nach Würzburg fahren um den Streifen genießen zu können. Sei’s drum. Es hat sich gelohnt.