Urlaub 2020… tjoa, is nicht dachte man sich eigentlich so. Corona machte es einem ja nicht gerade einfach irgendwie ins Ausland zu fahren / fliegen / schwimmen etc. Ich hatte mich schon fast damit abgefunden meine 2 Wochen Sommerurlaub daheim verbringen zu müssen und nur ein paar kleinere Tagesausflüge zu machen. Doch es kam alles ganz anders.
In der ersten Urlaubswoche, (ab dem 17.08.2020) in der es noch so extrem warm war, hatte ich die glorreiche Idee Yanniks Kinderzimmer fertig zu renovieren und auch die Möbel etc. einzurichten. Dies kam daher zustande, dass uns die Handwerker auf einmal „überfallen“ haben und alles fertig gemacht haben was noch zu machen war. Dies war natürlich perfekt und Das Zimmer war endlich fertig.
Aber was macht man dann nun mit der 2. Woche? Hmmmm… Daheim sitzen ist einfach blöd… Diana, alias der Hobbit haute mich schon Wochen vor dem Urlaub an ob wir nicht zusammen etwas machen könnten da sie alleine daheim ist und ebenfalls keine Lust hat daheim rum zu hocken und zu versauern.
Also wurden dezente Überlegungen angestellt was man so tun könnte. Raus gekommen ist am Anfang nix und wir waren kurz vor der zweiten Urlaubswoche bis wir dann endlich mal ein Ziel ins Auge gefasst hatten. Das Ziel hieß grob Olpe. Dort hatten wir uns einige tolle Sehenswürdigkeiten wie Höhlen, Schlösser und einen See zum Besichtigen ausgesucht. Ein tolles Ferienhaus war auch gefunden und gebucht. Es hätte eigentlich losgehen können. Eigentlich… Denn wie soll es auch anders sein, ging das voll in die Hose… Wie gesagt, Ferienhaus war gebucht, bezahlt, eigentlich waren wir zur Abfahrt bereit. Dann, einen Tag bevor wir los wollten habe ich eine E-Mail von booking.com erhalten… Stornierung… „Wir bedauern zu tiefst ihnen mitteilen zu müssen.. usw.“
Sch… wir standen wieder am Anfang. Wir wollten doch eigentlich weg… Nicht verzagen Hobbit fragen, wir haben nach neuen Unterkünften gesucht aber leider nichts Passendes gefunden. Was ja auch kein Wunder war. Es war Montag und wir wollten Mittwoch weg. Findet in der kurzen Zeit mal was Gutes mit mehreren Schlafzimmern etc. Fast unmöglich.
Daraufhin haben wir unseren Plan mit Olpe verworfen und haben uns gesagt, wir gucken jetzt einfach wo wir eine passende Unterkunft bekommen und schauen dann was wir uns dort anschauen können. Es musste ja auch für den Minimann passen.
Kurzum Diana hat wieder einmal mit Bravour bewiesen, dass sie einfach ein super Händchen dafür hat, wenn es um super Urlaubsziele geht. Sie hat wie ein Eichhörnchen auf Redbull in die Tasten gehaut, ein neues „Urlaubspaket“ geschnürt und es präsentiert. „Wir fahren in den Harz! Hier, Wohnung, da Ausflüge, los buchen! Jetzt!“ Gesagt getan. (Man soll Frauen ja nicht widersprechen, wobei es schon Spaß macht das zu tun). Die Ferienwohnung war ein absoluter Glücksgriff und lag in Elbingerode. Genügend Schlafzimmer, 2 Bäder, große neue Küche, Wohnzimmer und Esszimmer. Was will man mehr. Alles neu und für einen Preis der mehr als in Ordnung war. Das Schöne an der Wohnung war, wir konnten Dienstag noch anreisen. Nicht lange gefackelt, Montagabend gebucht, bezahlt und zack boom, angefangen zu packen. Dienstagmorgen dann noch den Rest gepackt, ab ins Auto und los. Hobbit noch abgeholt und auf ging es in den Harz.
An unserem Ziel angekommen waren wir sehr überrascht wie ruhig das Haus gelegen war. Trotz dessen das eine Straße an dem Haus vorbei lief war kaum Verkehr und abends / nachts hatte man seine komplette Ruhe. Einfach perfekt. Auch die Tatsache, dass man keinen Handyempfang hatte war ein Traum. WLAN War natürlich vorhanden. Aber man hatte seine Ruhe, wenn man eben wollte. Toll!
Unsere Ausflugsziele waren auch sehr schnell zu erreichen. Keines unserer zuvor ausgesuchten Ziele war mehr als eine dreiviertel Stunde entfernt. Ganz im Gegenteil. Alles war recht schnell zu erreichen. Leider waren aber auch hier die Corona-Probleme deutlich zu spüren. So war eine der beiden Höhlen die wir anschauen wollten zu und es wurden keine Führungen angeboten. Man lief also alleine durch die Höhle. Gott sei Dank waren an wichtigen Stellen Infotafeln aufgestellt. So konnte man dann doch noch etwas lernen. Sehr gute Notlösung. Leider durfte man nur an 2 Stellen der 1,8km langen Höhle Fotos machen. Schade.
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Auch als wir nach Wernigerode gefahren sind waren die Auswirkungen deutlich zu spüren. Viele Geschäfte waren dabei zu schließen, also richtig dicht zu machen, Im Schloss waren ebenfalls keine Führungen möglich und man musste alleine durch das Schloss laufen. Das hat zwar auch Vorteile aber an so mancher Ecke hätte man gerne ein paar Erklärungen gehabt. (Ein Grund mehr wieder in die Gegend zu fahren)
Der Ausflug in das Luftfahrt-Museum war echt spitze. Von der Größe her konnte es natürlich nicht mit einem Technik-Museum ala Speyer oder Sinsheim mithalten, aber es waren doch sehr viele Hubschrauber und Flugzeuge zu bestaunen. Für Kinder auf jeden Fall etwas Tolles und selbst hat man auch noch etwas gelernt. Für mich war der Höhepunkt eine Bell zu finden (ein Hubschrauber der Bundeswehr) welcher aus Niederstetten kam. Hier war mein Vater sehr lange stationiert und er kannte auch einen der Piloten, die diesen Hubschrauber geflogen haben. Das war schon was Besonderes für mich. 🙂
Am Donnerstag waren wir dann an der Teufelsmauer unterwegs. Eine lange Felsformation an der man einen wundervollen Wanderweg gehen konnte. Wir sind von Blankenburg aus los und liefen gute 4 Stunden. Der Wanderweg und das Hamburger Wappen (so heißt eine Felsformation dort) waren einfach der Wahnsinn. Yannik konnte Klettern, hatte Spaß an der Natur und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Diesen Fleck kann ich nur wärmstens empfehlen. Echt toll! Hier hat sich wieder einmal gezeigt, dass es echt gut ist, jemanden zu haben, der sich mit Koomot richtig auskennt und auch daran denkt es zu nutzen. Denn Diana hat in der Wanderapp diese Route gefunden. Wie bereits erwähnt eine super Tour! 🙂
Für Freitag hatten wir uns ein bisschen Programm für den kleinen Mann überlegt so wollten wir zuerst zum Blauen See fahren, welcher direkt vor unserer Tür lag und ein wunderschönes türkises Wasser haben sollte. Ich sage bewusst sollte denn was wir vorfanden war leider ein Schuss in den Ofen. Der See war ausgetrocknet und nur eine kleine grüne Pfütze war zu sehen. Sehr schade.
(Was wir vorfanden und wie es hätte sein sollen. Foto vom blauen See von DEIN HARZ)
Anschließend sind wir noch in ein Schaubergwerk gefahren. Hier hieß es oben „Führungen gibt es zurzeit keine, aber unten im Bergwerk steht jemand der euch alles erklärt.“ 🙂 Da wir nur eine sehr kleine Gruppe waren, war das auch wirklich angenehm. Das Bergwerk hatte eine Gesamtlänge von 42km. Von denen konnte man aber lediglich 1% besichtigen. Der Rest ist hinter einer Mauer versteckt. So wurde uns leider auch nur erzählt das die größten Räume 100m lang sind und 40 – 50m hoch. Das ist schon verdammt groß und wir hätten so einen gigantischen Raum gerne einmal gesehen. Trotzdem war die Führung unter Tage sehr interessant und kalt 😉
Wir sind dann gleich weiter nach Thale gefahren wo wir in eine Art Freizeitpark sind. Wobei Freizeitpark eigentlich nicht richtig ist. Es waren mehrere Attraktionen vor Ort, man konnte mit 2 Seilbahnen auf die „Berge“ hochfahren, was wir auch taten. Auf dem Ersten angekommen sind wir noch Rodeln gegangen, haben etwas gegessen und sind dann schon weiter auf den 2. wo wir wieder eine unfassbar tolle Natur vorfanden.
Unsere Vermieterin teilte uns am Anreisetag noch mit, dass es von Freitag auf Samstag evtl. etwas lauter werden könnte. Für die zweite, größere Ferienwohnung welche Platz für 16 Gäste bietet haben sich junge Damen angemeldet. Mir war recht schnell klar was das sein wird. Ein Junggesellinnenabschied. Wir nahmen es recht locker und sagten nur „wenn es zu laut wird, gehen wir rüber und feiern mit!“ Doch welch ein Wunder, es musste eine recht ruhige Feierei gewesen sein. Es waren 16 Mädels (Mitte 20 würde ich schätzen) aber sie waren sehr ruhig. Ab naja 22:30 war nichts mehr zu hören. Komisches Feiervolk 😉
Im Großen und Ganzen kann ich sagen dass wir ein paar wunderschöne Tage im Harz verbracht haben und ein erneuter Besuch auf jeden Fall gemacht werden wird.
Insider
„Everyday i’m shufflin“