Dies sind die Abenteuer des neuen… ach halt stopp, andere Baustelle.
So, oder so ähnlich fühlte ich mich, als die in den letzten Tagen unser neues Spielzeug, ein sog. Smartteleskop in den Fingern hielt und zum ersten Mal recht schnell und unkompliziert in die Sterne schauen konnte.

Schon als Kind, im Alter von 9 Jahren hat mich das Weltall, die Sterne und vor allem der Mond fasziniert und magisch angezogen. Nachdem mein erstes Teleskop, welches ich kurz nach meiner Kommunion kaufte ein absoluter Reinfall war, wurde es recht still um das Thema Teleskope. Die Faszination rund um das Weltall und dessen Objekte verließ mich aber nie.

Der Gedanke daran, sich doch mal ein Teleskop zuzulegen um Astrofotografie zu betreiben war nie vollends erloschen, dauerte nur einige Jahre um die Flamme erneut zu entfachen. Durch einen Zufall (Mal gucken was wir heute so auf YouTube schauen) bin ich auf ein sog. Smartteleskop aufmerksam geworden. Meine Neugier war geweckt und ich begann wie ein Schwamm alle Informationen zu diesem, und auch weiteren Modellen dieser Art aufzusaugen.

Im konkreten Fall geht es um das Seestar S50 Smartteleskop aus dem Hause ZWO

Dieses, in der Tat von den Abmaßen her kleines Teleskop erinnert optisch im ersten Moment so gar nicht an ein Teleskop wie man es kennt und man könnte sich fragen, ob aus diesem Ding wirklich gute Fotos rauskommen. Diese Frage kann ich mit einem ganz großen JA beantworten. ABER! und zu diesem ABER komme ich sofort, denn das ist der Einzige Kritikpunkt den ich an dem Seestar S50 habe. Es ist nicht wirklich dafür gedacht um Planeten wie den Jupiter, Saturn usw. zu fotografieren. Das Seestar S50 ist aus meiner Sicht dazu gemacht DeepSky Objekte wie Galaxien, Nebel und andere „Sternenhaufen“ zu fotografieren. Aber auch die Sonne und der Mond sind mit dem Teleskop ein traum zu beobachten oder zu fotografieren.

Wer jetzt denkt so ein Teleskop einzurichten um etwas zu sehen ist ein großer Akt, der täuscht sich gewaltig. Denn wie es die Bezeichnung „Smartteleskop“ schon verrät, ist hier alles „smart“. Die Steuerung übernimmt dabei komplett ein Smartphone oder besser ein Tablet. Die Hauseigene Seestar App übernimmt so gut wie alles für einen.

Man sucht sich aus einem gigantischen Katalog das Objekt am Sternenhimmel aus, was man fotografieren / betrachten möchte und das Seestar S50 Teleskop fährt automatisch das Objekt an, stellt scharf und legt mit dem Fotografieren los. Auch das für DeepSky Objekte so wichtige Stacken (Übereinanderlegen von Fotos) übernimmt es selbstständig. 

Je nachdem welches Objekt man betrachten möchte, kann es schon einige Stunden dauern bis man das gewünschte Ergebnis hat. Aber das Warten lohnt sich, wie die Fotos hoffentlich beweisen.

All diese Aufnahmen, habe ich ohne großes Vorwissen und einfach mal so aus meinem Garten / vom Balkon gemacht. Selbst Lichteinflüsse von außen (sog. Lichtverschmutzung) konnte das Seestar S50 sehr gut kaschieren und heraus filtern.

Was ebenfalls ein sehr angenehmer Nebeneffekt ist, man kann das Teleskop draußen stehen lassen, und eben bequem von der Couch aus beobachten, was gerade passiert und wie weit die Aufnahmen sind.

So habe ich z.B. für eine große Aufnahme von M42 (1. und 3. Bild oben) das Seestar S50 mehrere Stunden auf dem Balkon stehen gelassen und saß drinnen während es seine Aufnahmen gemacht hat.
Hier mal ein Beispiel mit der Sonne.

Nachdem ich nun Blut geleckt habe und wirklich begeistert davon bin, was mit dem Seestar S50 alles möglich ist, ist der Wunsch nach einem größeren Smartteleskop auf jeden Fall geweckt. Der einzige Nachteil ist der Preis der größeren Smartteleskope. Mein Objekt der Begierde liegt dann schon bei knapp 5.000,- €.

Wo wir gerade vom Preis sprechen. Wer jetzt denkt dass das S50 ebenfalls einen hohen Preis hat, der irrt ist. Das Seestar S50 bekommt man schon für 650,- €. Sicherlich noch immer sehr viel Geld, aber dafür dass man so einfach, so bequem in dieses tolle Hobby einsteigen kann, echt nicht viel.