Heute geht es mal um ein anderes großes Hobby von mir, von dem ich noch relativ wenig hier berichtet habe. Dem Sportschießen. Einige von euch wissen ja, dass ich schon mein ganzes Leben (klingt komisch, ist aber so) mehr oder weniger Mitglied im KKS Marktheidenfeld bin. Meine Eltern haben mich schon von Klein auf immer wieder mit ins Schützenhaus genommen, später, als ich alt genug war habe ich in der Jugendmannschaft geschossen (mehr schlecht als recht) und hatte da relativ viel Freude dran. Wie es halt so ist, wechseln die Interessen in der Jugend relativ schnell und so war bei mir auch für viele Jahre Pause im Schießsport.

Nun, vor geraumer Zeit bin ich ja dann doch wieder back to the roots und habe mit dem Luftgewehrschießen wieder angefangen. Eine sehr gute Entscheidung wie ich inzwischen finde. Nicht weil man „rumballert“ wie der ein oder andere vielleicht denken mag, nein, weil man beim Sportschießen entspannen kann, sich beruhigt und abschaltet. (Meistens jedenfalls)

Seit gut einem Jahr schieße ich auch wieder aktiv in der 2. Mannschaft des KKS Marktheidenfeld und wir waren in der letzen Runde (Als Runde bezeichnet man eine Abfolge von Wettkämpfen) sehr erfolgreich und blieben ungeschlagen. Somit ist uns der Aufstieg von der Gruppe A in die Gauliga 2 sicher. Das aber nur am Rande, denn eigentlich geht es ja um das Schießen mit Großkaliber.

Leider können wir bei uns im Verein kein Großkaliber mehr schießen. Warum dass so ist, ist ein anderes Thema und da gehe ich jetzt nicht näher drauf ein, sonst wird der Beitrag unendlich lang.

Nachdem man Luftgewehr schießt, oder auch mal ein Kleinkaliber (kurz KK) geschossen hat, ist die Neugier auf Großkaliber natürlich da. Dieses Wochenende war es dann endlich so weit, ich hatte die Möglichkeit Großkaliber schießen zu dürfen. Von Kurzwaffen wie eine Glock bis hin zu einer MR308 oder AR15.

Da ich bisher nur sehr wenig Erfahrung mit Großkaliber-Waffen hatte, bin ich mit sehr viel Respekt an das Ganze herangetreten. Auch wenn man schon einmal mit einer 9mm oder einem Revolver geschossen hat, hat man als anständiger Schütze doch immer darauf zu achten, dass kein Blödsinn am Schießstand gemacht wird und dass alles ordentlich und gesittet abläuft. Denn man darf nie vergessen, man hantiert hier mit scharfen Waffen, einmal nicht aufgepasst kann was passieren.

Sicherheit ist hier oberstes Gebot. Von daher empfand ich die Herangehensweise bei dem „Schnupperschießen“ genau richtig. Man wurde gefragt ob man schon etwas Erfahrung im Umgang mit Waffen hat, man hat alles genau erklärt bekommen, vom Magazin bis zu den ganzen Schaltern und Hebeln an der Waffe selbst. Wie man die Waffe richtig hält usw.

Begonnen wurde dann mit KK (Kleinkaliber) um zu sehen wer wie schießt, was man besser machen sollte um dann an die größeren Kaliber gehen zu können. Das war meiner Meinung nach genau richtig.

Angefangen haben wir mit Kleinkaliber

Bis hin zu den Langwaffen wie einer MR308

Nachdem wir einige Schuss mit den KK-Waffen hinter uns gebracht hatten, und wir den groben Ablauf verinnerlicht hatten, ging es dann an die großkalibrigen Kurzwaffen (Pistolen und Revolver). Nachdem wir diese ebenfalls ordentlich bedient haben, konnten wir uns an den Tisch setzen und mit den großkalibrigen Langwaffen schießen. 

Ich muss zugeben dass ich von der Kraft welche in solchen Waffen steckt sehr überrascht war. Zu Beginn habe ich mich wirklich gefragt, warum wir die Langwaffen im Sitzen schießen. Aber nach dem ersten Schuss war mir das vollkommen klar und war heil froh darüber. 

In den folgenden kurzen Videos seht ihr sicherlich was ich meine. 🙂

Im Vergleich zu dem obigen Großkaliber nochmal ein Kleinkalibergewehr.

Mein Fazit zum schießen mit großkalibrigen Waffen

Macht es Spaß? – Ja! definitiv macht es sehr viel Spaß.
Würde ich es wieder machen? – Auch hier definitiv ja! Es fühlt sich toll an, selbst mal so eine Waffe zu benutzen. Allerdings ist bei mir das Schießen mit einer Langwaffe auf Scheibe klar im Fokus. Es macht mir einfach unfassbar viel Spaß, über lange Strecken in Ruhe zu zielen, um das genauste Ergebnis (einen 10er) zu erzielen. 
Respekt vor den Waffen? – Auch hier ein eindeutiges ja! Ich hatte immer im Kopf, Flo, du hast hier eine scharfe Waffe in der Hand, damit kann schnell was schief gehen, Aufpassen!
Ich habe sogar jeden Schuss mitgezählt um sicher sein zu können, dass das Magazin leer ist. Selbstverständlich hat man trotzdem an der Waffe geprüft ob sie leer ist, ob sie gesichert ist usw.

Ich werde auch beim Luftgewehrschießen des Öfteren gefragt ob ich nicht in so ein „Rumgeballere“ verfalle wie man es aus Filmen etc. kennt. Hier muss ich ein 100%iges NEIN als Antwort geben. Das was man in Filmen, Serien usw. sieht, hat mit dem echten Sportschießen überhaupt nichts zu tun und darüber bin ich auch sehr froh.

Das Beste kommt zum Schluss

Kaum zu glauben, aber wahr, das Ganze war ein Weihnachtsgeschenk, welches Aufgrund von Corona etc. immer wieder verschoben werden musste. Nun hat es aber endlich geklappt und wir konnten ein paar super Stunden beim Schießen verbringen. Vielen Dank nochmal dafür. Es war super gut!