Die Spiele der Action RPGs ist relativ lang, den Platzhirsch Diablo zu verdrängen ist nicht einfach, Titel wie Path of Exile allerdings sind dabei dies still und leise zu erledigen.

In diesem Beitrag soll es aber weder um Diablo noch um Path of Exile gehen. Ich werde sicherlich immer wieder Vergleiche anstellen, da man da nicht wirklich drum rum kommt.

Warhammer Chaosbane ist ein klassisches Hack & Slay wie es im Buche steht, Gegnerhorden stürmen auf den Spieler ein, man schnetzelt alles nieder, sammelt den Loot auf, verbessert seine Fähigkeiten und Ausrüstung und macht weiter bis man zu einem Endgegner kommt bei dem man versucht ihn zu Fall zu bringen.

Was unterscheidet Chaosbane dann von Größen wie Diablo 3? Nun, lasst es mich so sagen, wenig, aber auch viel.

Es sieht für mich sehr gut aus, wenn auch teils etwas langweilig. Die Welt ist stimmig, und ich fühlte mich schon in der Warhammer-Welt angekommen zu sein. Die Effekte sehen meist sehr ordentlich aus und wirken nicht übertrieben oder irgendwie aufgesetzt.

Die Welt ist schön gestaltet, wenn auch etwas Abwechslungsarm. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Abwechslung gewünscht. Leider rennt man sehr oft für unterschiedliche Aufträge immer und immer wieder durch das gleiche Gebiet. Wenn man die Kanalisation schon ein paar Mal besucht hat, hat man sich sehr schnell satt gesehen an der Optik.

Im 2. Kapitel geht es dann zum größten Teil oberirdisch weiter. Zumindest war ich bis jetzt noch nicht untertage unterwegs. Aber auch hier kommt es mir manchmal so vor als würde die Stadt durch die man sich schnetzelt recycelt werden. Div. Ecken und meiner Meinung nach auch ganze Abschnitte wirken als wären sie per Copy & Paste hingesetzt wurden, wenn auch liebevoll gestaltet.

Bei den Klassen darf man sich nicht allzu viel erhoffen. Es sind 4 Klassen, welche gut in das Setting passen.

  • Mensch (Imperialer Soldat, Tank)
  • Hochelf (Kleriker/Magier, DPS und Gruppenkontrolle)
  • Zwerg (Berserker/Schlächter)
  • Waldelf (Waldläufer)

Normalerweise wäre ich sofort als Magier unterwegs gewesen, da ich aber kein besonders großer Fan von Elfen bin, fiel die Wahl dann doch auf den Zwerg. Könnte evtl. auch daran gelegen haben, dass ich dieses Volk auch in Age of Sigmar, dem Tabletop spiele. Dieser ist mit zwei Äxten unterwegs und fackelt nicht lange wenn es darum geht Kleinholz aus den Gegnern zu machen. Er spielt sich recht flink und kommt mit Gegnermassen recht gut klar. Augen zu und durch könnte man sagen.

Wo wir schon bei dem Punkt mit der Ausrüstung wären. Dieser Part trübt mir aktuell den Spielspaß etwas. Versteht mich nicht falsch, man findet wirklich genügend an Ausrüstung, Es vergeht kaum ein Kampf in dem man nicht einen neuen Gegenstand findet. Allerdings vermisse ich die Abwechslung.
Ist man als Zwerg unterwegs, findet man nur Gegenstände die für den Zwerg geeignet sind. Also keinen wirklichen Loot der auch für eine andere Klasse nützlich sein könnte. Hier vermisse ich dann dieses, „oh, ich habe einen Stab gefunden. Mein Kumpel XYZ spielt doch einen Zauberer, vielleicht kann er ihn gebrauchen“ oder einfach Loot der total unnütz ist. Klar, man findet immer wieder mal Sachen die man nicht wirklich braucht, aber z.B. mal ein Schwert, einen Helm oder oder sucht man als Zwerg vergeblich. Das ist irgendwie schade.

Auch die Tatsache das der Zwerg seine Frisur / seinen Bart als „Helm“ wechseln kann, oder die Tattoos auf seinem Oberkörper als Rüstung verändert finde ich naja, nicht so recht gelungen. Passt für mich einfach nicht.

Trotzdem muss ich gestehen dass die Jagd nach neuen Items Spaß macht. Wenn goldene Items gedroppt werden bin ich meist sofort im Inventar unterwegs um zu prüfen was da in meine Tasche gewandert ist.

Brauche ich es nicht, wird es aufgehoben und gespendet. Ihr lest richtig, man spendet zu Beginn des Spiels die Gegenstände die man nicht braucht. Es gibt wohl einen Händler, aber was man hier kaufen oder verkaufen kann weiß ich leider noch nicht, da der Punkt bei mir noch gesperrt ist. Dies ärgert mich etwas. Irgendwie fehlt mir das einfach, einen Händler aufzusuchen, Sachen zu verkaufen und zu gucken was er im Angebot hat. Dies gilt auch für Heil oder Mana bzw. Energie-Tränke. Man hat zwar die Möglichkeit die Lebensenergie aufzufüllen, dies aber nur alle paar Minuten. Wenn man den Zauber verwendet hat ist erst mal für eine Weile Pause angesagt.

Die Fähigkeiten die man lernen kann finde ich dagegen sehr gelungen, es macht tierisch Spaß mit dem Zwerg einen Sprung in die Gegner zu absolvieren und sie alle mit ordentlich Gruppenschaden zu vermöbeln. Auch wenn die Gegnertypen immer und immer wieder kommen. Ein Tick mehr Abwechslung bei den Gegnern hätte nicht geschadet.

Wenn ihr es bis hierher geschafft habt und nicht schon vorher aufgehört habt zu lesen, dann fragt ihr euch sicherlich warum man dieses Spiel spielen sollte, wenn ich alter Nörgelnerd fast nichts Gutes am Spiel lasse. Nun, wie soll ich sagen, es macht Spaß, für mich kam nie das Gefühl auf, boah neee, nicht noch mehr Gegner, ich will endlich zum Ziel und das muss ein Spiel für mich haben. Es kann hier und da ruhig nicht so perfekt sein, aber wenn der Spielspaß stimmt, hat ein Spiel bei mir gewonnen und der ist für mich einfach gegeben. Würde ich es Diablo oder einem anderen Vertreter des Genres vorziehen? hmmm ich denke nicht. Würde ich es als ebenwürdig ansehen? Trotz mancher Schwächen auf jeden Fall.

Die Frage ob das Spiel seinen Preis wert ist muss jeder für sich selbst beantworten. Ich muss sagen das es mir keine 60 € wert ist und man es ruhig für ein paar Euronen weniger kaufen kann.